1200 Ignoranten kann man nicht ignorieren
Am 1. Oktober nahm ich erstmals an einer friedlichen „Marche Blanche“ teil.
Sie startete am Europaplatz vor der Philharmonie, führte über die „Rote Brücke“ in den Stadtkern Luxemburgs, wo sowohl vor dem Eingang der Cité Judicaire, als auch dem Palais Grand-Ducal und an der Place d’Armes Kerzen aufgestellt wurden.
Aufgrund des erfolglosen Versuchs eines lokalen Radiosenders, die Teilnehmerzahl der „Marche Blanche“ vom 10. September möglichst niedrig darzustellen, hat ein Teilnehmer die Menschen diesmal gezählt. Der Versuch der Minimierung führte aufgrund der vehementen Proteste ja bekanntlich dazu, dass der Titel des Berichts vom 11. September mehrfach abgeändert werden musste.
Zurück zum 1. Oktober:
Bei 1200 kapitulierte der „Zähler“: Das war am Ende der roten Brücke, denn von der anderen Seite – also vom Glacis Parkplatz – stießen weitere Menschengruppen dazu und so musste er es einfach bei der gezählten Teilnehmerzahl belassen. Eine Zahl, die für Luxemburger Verhältnisse eine Sensation ist. Begleitet wurde die Menschenmenge von einer gut organisierten Polizei, die den Verkehr regelte, sowie von Vertretern der Presse.
Über 1200 Menschen schlenderten also friedlich, plaudernd und gelöst zusammen durch die Oberstadt Luxemburgs. Sie haben sich bewusst entschieden, auf das für Freitagabende in unserer Gesellschaft typische Unterhaltungsprogramm zu verzichten und für die Verteidigung der Werte, die ihnen wichtig sind, aufzustehen. Kinder, Eltern, Großeltern, Ärzte, Künstler, Lehrer, Geschäftsleute, Pflegepersonal, vereint durch ihren Anspruch auf Freiheit, Demokratie, Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit, sowie eine strikte Ablehnung von Manipulation und Diskriminierung, die unsere Gesellschaft zunehmend spaltet.
Das Gefühl von Gemeinschaft, Zusammenhalt und Friedlichkeit war so bewegend, dass bei mir nun endlich der Knoten platzte, diesen längst überfälligen Artikel zu schreiben. Seit Monaten schon strömen nämlich Millionen Menschen weltweit auf die Straßen, um gegen das, was uns zur Zeit von Politik und Pharmaindustrie auferlegt wird, zu protestieren. Hinzu kommen tausende Ärzte, Pfleger, Mathematiker, Rechtsanwälte, die unermüdlich auf die flagranten Unregelmäßigkeiten und haarsträubenden Interessenkonflikte der uns suggerierten „Wirklichkeit“ hinweisen.
Sie sind den Beratern unserer Regierungsmitglieder mindestens ebenbürtig und auch längst in der Überzahl, agieren nur nicht an der strategisch einflussreichen Stelle. Und nein, um nur ganz kurz auf eine rezente Publikation von Paul Hammelmann einzugehen: sie beziehen ihr Wissen nicht aus dem Internet, sondern aus ihrem Studium, ihrer Bibliothek und ihrem Fachwissen. Sie sind also des Lesens mächtig und stellen es uns allen, die ebenfalls lesen und rechnen können, dort wo es geht (wo also nicht zensiert wird) zur Verfügung. Sie riskieren mit ihrem Mut zur Integrität und Transparenz ihre berufliche Karriere, finanzielle Existenz und ihr soziales Umfeld.
All dies wird uns konsequent vorenthalten
Nur die Bilder, Videos und Berichte der Teilnehmer selbst sind Zeugen dieser enormen menschlichen Solidarität, die uns trotz aller Trennungs- und Isolierungsvorschriften verbindet. Allenfalls wird in den Nachrichten notgedrungen von ein paar hundert Demonstranten berichtet, die dann rasch in eine Schmäh-Schublade gesteckt werden, auch wenn sie natürlich nicht hineinpassen: politisch rechts, verrückt, dumm, verschwörungstheoretisch, Schwurbler, oder einfach ignorant, wie ein Facebookmitglied auf meinen Post mit Darstellungen des Protestmarschs reagierte:
Die intelligente Wortwitzreaktion darunter hat mich zum Titel dieses Artikels angeregt. Sie kam übrigens – vollkommen unerwartet – von meinem Mann, was mich zutiefst berührte, hält er sich doch normalerweise aus allem diskret heraus.
Eine Petition
Interessanterweise ist der „Angreifer“ ebenfalls der Urheber einer eher erfolglosen Petition, die aktuell für eine Impfpflicht wirbt. Eine ähnliche Forderung (Petition 1904) im letzten Jahr verpuffte ja ebenso erfolglos.
Das Positive an dieser neuen Forderung ist, dass sie die überaus erfolgreiche Petition 1950, die Stimmen gegen eine Impfpflicht sammelt, noch einmal etwas Auftrieb verlieh. Wir wissen ja, dass statistisch gesehen die ersten Tage einer Petition entscheidend sind. Die Petition 1950 verfügte bereits nach nur 2 Tagen über das Minimum von 4500 Stimmen. Dank der neuen Unterschriftenaktion hat sie nun vielleicht sogar Chancen, 5-stellig zu werden. Lassen Sie die Seite aller Petitionen auf sich wirken, dann erkennen Sie auf einen Blick die enorme Botschaft der besorgten Bürger an die Politik.
Erlauben Sie mir an dieser Stelle ein nicht ganz ernst zu nehmendes Rechenspiel:
Heute (4.10.2021) verfügt die Petition 1950 über 9.567 Stimmen und die Petition 2013 über 456 Stimmen. Insgesamt also 10.023 Stimmen. In der Bevölkerung wären demnach 95,45 % gegen eine Impfpflicht und 4,55 % dafür. Natürlich ist diese Rechnung absurd! Doch genau so und nicht anders wurde der 95 % Impfschutz von Pfizer errechnet und dargestellt! Man ignorierte schamlos einfach den Großteil der Bevölkerung, der nicht krank wurde! Wem das mit den 95 % nicht passt, nun – der darf dann auch auf keinen Fall an den 95%-igen Impfschutz glauben!
Richtig gerechnet:
In Luxemburg haben wir aktuell ca. 635.000 Einwohner. Auf die Einwohnerzahl gerechnet haben sich also 1,5 % gegen und 0,06 % für eine Impfpflicht ausgesprochen. Die anderen haben einfach nicht abgestimmt. Das ist immer noch sehr deutlich, klingt aber weitaus weniger sensationell!
Aus meinem privaten Bekanntenkreis kenne ich übrigens auch geimpfte Personen, die die Petition gegen die Impfpflicht unterschrieben haben. Auch weiß ich – und Sie wissen das sicherlich auch – dass die Gründe, die sie für ihre Entscheidung angeben, sehr unterschiedlich ausfallen.
Natürlich gibt es Menschen, die glaubten, sich und ihrem Umfeld damit etwas Gutes zu tun. Aus dieser Gruppe, sofern sie denn ehrlich sind, geben sich aber heute schon viele enttäuscht. Sie erkennen so langsam, dass die Spritze sie weder vor einer leichten, schweren oder tödlichen Erkrankung schützt, noch dass sie dadurch nicht ansteckend sind.
Den berühmten Satz vom österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz: „Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist.“ könnte man bald so umformulieren: „Bald kennt jeder jemanden, der mit oder an der Impfung erkrankt oder verstorben ist.“ Ein mutiger Blick nach Israel oder Malta lässt auch für Luxemburg Böses erahnen. Aus meiner bescheidenen Perspektive ist es tatsächlich heute schon der Fall. Allerdings ist meine „Auswahl“ nicht repräsentativ, da ich sehr viele Ärzte kenne, die mir von ihren Erfahrungen berichten und Gesunde gehen ja eher selten zum Arzt.
Dann gibt es natürlich auch noch jene, die sich impfen ließen, um endlich ihre Ruhe zu haben, ihre Freiheit, ihren Urlaub, ihr alltägliches Unterhaltungsprogramm … also das Leben von früher, egal ob das nun so erstrebenswert ist oder nicht. So auch ein Bekannter von mir, der mir kürzlich schrieb: „Ich hab keine Meinung zu dem Thema, außer dass mich die Impfung frei macht.“ Macht sie das wirklich? Denkt er das auch noch nach der Aufforderung zum 3. oder 4. oder x-ten „Shot“?
Überdies meinte er auch: „Sei bitte wieder so, wie Du früher warst.“ Nun, darauf kann ich nur antworten: „Wer sich nicht bewegt, der spürt auch seine Ketten nicht.“ (Dieses Zitat wird häufig Rosa Luxemburg zugesprochen, was sich durch die Lektüre ihrer Schriften aber nicht belegen lässt.)
Ich bin nicht der Vogel, der nicht wegfliegt, wenn man die Tür von seinem Käfig öffnet. Zudem werde ich mit allem, was mir zur Verfügung steht, kräftig an der Käfigtür rütteln.
Jedenfalls hegen mittlerweile sehr viele Menschen Zweifel, Geimpfte und Ungeimpfte gemischt. Was sie heute verbindet: das NEIN zur Diskriminierung und Freiheitsberaubung. Das NEIN zur Pflicht.
Der Erfolg dieser „Marche blanche“ vom 1. Oktober 2021, so wie der Petition 1950, so wie auch die unzähligen Bilder, Videos und Berichte über ähnliche Protestaktionen, die uns aus aller Welt erreichen und von denen ich Ihnen nachstehend nur einige auflisten kann, sind sehr bedeutungsvoll.
Sie sind nicht allein!
Wir sollten getrennt werden, doch wir haben uns vereint.
Wir sollen ignorant bleiben, doch haben noch viel mehr dazu gelernt.
Wir sollen gehorchen, doch wir bevorzugen die Freiheit.
Wir sollen Angst haben, doch wir werden immer mutiger.
Wir sollen uns ducken, doch wir stehen auf.
Wir sind nicht allein und Sie müssen das auch nicht (mehr) sein!
1200 Ignoranten und fast 10.000 Petenten, alle übrigens Wähler, sind mehr als 60 Volksvertreter.
Nathalie Meier
Vielen Dank an Claude Strotz für das Titelbild.
Hier einige schöne Aktionen, an denen Sie sich inspirieren und stärken können:
Die „Marche blanche“ vom 1. Oktober, Danke an Mim Freiheit, dafür, dass wir ihr Videomaterial nutzen dürfen: